Rückkopplung

Deutsches Botschaftsauto im Jemen hielt Beschuss durch Gewehrfeuer nicht stand.

Die deutschen Botschaftsfahrzeuge im Ausland haben ein massives Problem mit ihrer Panzerung: Sie ist nicht ausreichend kugelsicher! Das belegt ein geheimer Regierungsbericht, der BILD exklusiv vorliegt.

Der Bericht basiert auf der Auswertung eines Vorfalls am 28. April 2014 in Sanaa (Jemen): Damals wurde ein gepanzertes Diplomatenfahrzeug im Botschaftsviertel der jemenitischen Hauptstadt von zwei unbekannten Männern aus einem Geländewagen heraus beschossen. Der Vorfall ereignete sich nur rund 700 Meter Luftlinie von der Deutschen Botschaft entfernt.

In dem Fahrzeug befanden sich nach BILD-Informationen aus Sicherheitskreisen zwei als Diplomaten akkreditierte Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND). Darunter der sogenannte BND-Resident – also der offizielle Vertreter des BND im Jemen – sowie ein weiterer Mitarbeiter des deutschen Auslandsgeheimdienstes.

Geschosse durchschlugen Panzerung

Der geheime Regierungsbericht zeigt jetzt die Schwächen der nicht ausreichend gepanzerten deutschen Botschaftsfahrzeuge auf.

In dem Bericht heißt es: „Ca. 17 Treffer sind auf der Beifahrerseite zu verzeichnen. Teilweise durchschlugen die Geschosse die Panzerung, wobei einer der beiden Diplomaten im Fahrzeug leicht verletzt wurde.“

Auf BILD-Nachfrage wollte der BND keine Auskunft über den Gesundheitszustand und den Aufenthaltsort der beiden BND-Mitarbeiter erteilen.

Bei dem Feuerüberfall handelte es sich nach BILD-Informationen um eine versuchte, aber gescheiterte Entführung von deutschen Botschaftsangehörigen. Ob der Entführungsversuch gezielt dem BND-Residenten und seinem Mitarbeiter galt, ist allerdings weiterhin unklar.

Im Jemen kommt es immer wieder zu Entführungen westlicher Bürger. Im Oktober 2013 war bei einem Entführungsversuch ein deutscher Sicherheitsbeamter der Botschaft in Sanaa getötet worden.

Diese Informationen beruhen auf einem Beitrag in der BILD-Zeitung.