Wir sind spezialisiert auf die Fertigung von Sonderschutzfahrzeugen mit einem sehr hohen ballistischen Schutzniveau - bis zu VPAM 11 / Stanag 3 – dabei wird durch moderne Materialien und Schutztechnologien ein minimales Panzerungsgewicht erreicht.
Zum heutigen Zeitpunkt - im Jahr 2013 - sind wir die einzige Firma in der Welt, die ein ziviles Fahrzeug in der ballistischen Schutzklasse VPAM 10 gepanzert und zertifiziert hat. Diese Schutzklasse erfaßt alle weitverbreiteten Weichkern-, Hartkern- und API-Munitionen, einschließlich des B32-Geschosses aus der Dragunow-Scharfschützenwaffe (SWD).
Zum Vergleich: die kinetische Energie des B32-Geschosses beträgt 3900 Joule, was ca. 20% mehr ist als diejenige der P80-Munition (Referenz für die Schutzklasse B7 / VPAM 9) und fast doppelt so hoch wie die Energie der Geschosse aus der 7.62-Kalashnikow (Schutzklasse B6/ VPAM 7).
Um dieses Geschoß zu stoppen, sind 18 mm Panzerstahl erforderlich - d.h. fast das Dreifache der für die Schutzklasse B6 "üblichen" 6,5 mm.
Sogar unter den militärischen Schutzfahrzeugen kann nicht jedes diese Schutzklasse bieten.
Wir haben unsere Panzerung auf dem Testgelände der iABG in Lichtenau zertifiziert, weil dieser Zertifizierungsprozeß der anspruchsvollste ist und folglich von allen Profis, auch von Organisationen wie NATO, UNO u.a., hoch eingeschätzt wird.
Bei der iABG erfolgt die Zertifizierung folgendermaßen:
Zuerst wird ein 3D-Modell des gepanzerten Fahrzeuges analysiert, um potentielle Schwachstellen aufzufinden und den Beschußwinkel für jede von ihnen festzulegen. Entsprechend der Norm BRV 2009 ist ja jeder beliebige Beschußwinkel zulässig - während frühere Normen nur die Winkel von 90° und 45° zum Fahrzeug kannten.
Der Hersteller des Fahrzeuges kann hier Einschränkungen vornehmen - zum Beispiel daß der Dachbereich nur unter 45° und nicht unter 90° zu beschießen ist, oder die Scheiben nur "in Einbaulage" (d.h. 90° zum Fahrzeug und nicht 90° zur Scheibenoberfläche).
Bei unserer Panzerung sind wir keinerlei Kompromisse dieser Art eingegangen und haben das Fahrzeug jeweils mit den "härtesten" Anforderungen getestet - einschließlich des 90°-Beschusses im Dachbereich.
Anschließend wird das Fahrzeug mit den verschiedenen Geschossen belastet - sowohl mit Weichkern- als auch Hartkern- und API-Munition – an allen vorbestimmten Stellen. Potentielle Schwachstellen, wie Scheibenränder, Türspalte, Schraubverbindungen, usw. werden mehrfach getestet. Die Geschoßgeschwindigkeit wird bei jedem Schuß gemessen und das Beschußergebnis fixiert und sorgfältig analysiert.
Unser Fahrzeug wurde insgesamt mit mehr als 500 Schuß beaufschlagt, um sich davon zu überzeugen, daß nicht ein einziges Geschoß die Panzerung durchschlägt.
Mehr über die unterschiedlichen ballistischen Schutzklassen finden Sie hier.
Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen
Zur Verbesserung der Sicherheit haben wir die vorderen Türen mit absenkbaren Scheiben ausgestattet, damit die Fahrzeuginsassen möglichst selten vor der Notwendigkeit stehen, die Fahrzeugtüren zu öffnen.
Außerdem setzen wir in unseren Fahrzeugen der Schutzklasse B6 / VPAM 7 Panzerglas der Schutzklasse VPAM 8 / Stanag 2 ein - zum einen weil damit auch die AP- und API-Munition aus der Kalashnikow gehalten werden, und zum anderen weil damit von den normalen Munitionen nicht nur die in der Norm vorgesehenen 3 Schuß, sondern auch längere Garben zu keinen Durchschlägen führen. Schließlich gibt es keine Garantie dafür, das nur 3 Kugeln die Scheibe treffen - nach der Statistik praktischer Beschußangriffe entfallen 80% der Treffer auf den Glasbereich.
Aus diese Weise erhalten die Insassen unserer Fahrzeuge erhöhte Chancen, einen Angriff zu überleben.